»Academysounds«

Mit der Reihe »academysounds« hat der Sächsische Musikrat sächsischen Profimusiker/-innen die Möglichkeit gegeben, in einem professionellen Livestreaming-Konzert ihre Zuhörer zu erreichen. Dafür haben wir landesweit um Bewerbungen von Ensembles aller Stilrichtungen mit bis zu vier Mitgliedern gebeten. An fünf Terminen zeigten wir einen kleinen Ausschnitt der Vielfältigkeit sächsischer Musik und freuen uns, den Ensembles eine Bühne gegeben haben zu können.

Dabei wollen wir den Musiker/-innen und Bands nachhaltig helfen, indem wir Ihnen nicht nur einen hochwertigen Stream finanzieren, sondern ihnen das gesamte Bild- und Tonmaterial zur Verfügung stellen. So können sie auch nach Corona von ihrem einstündigen Livestream-Konzert profitieren.

Alle Konzerte wurden live über Youtube übertragen und durch den Sächsischen Musikrat moderiert.

Die Academysounds-Konzerte

5. Konzert 1. Juli, 19 Uhr

Babett Niclas_Harfe
Barnabas Herrmann_Irish Flute, Duduk, Bansuri

Mitreißendes Zusammenspiel, Freude an der Improvisation, detailverliebte Arrangements und spielerische Virtuosität macht die Musik von FLAUTH aus. Babett Niclas und Barnabas Herrmann, die sich während ihres Musikstudiums in Leipzig kennen lernten, gehen ihrer gemeinsamen Neugier auf Melodien, Klängen und Spielweisen nach. Ihre Inspirationen sind die musikalischen Traditionen Irlands, Schottlands und Skandinaviens ebenso wie die des Kaukasus und östlichen Mittelmeerraums. Was dabei entsteht, ist Musik an der Grenze zwischen Tradition und Innovation; Teils schlichte, teils verspielte Melodien in subtilen Arrangements, die von Improvisation und experimenteller Musik beeinflusst sind. Die althergebrachten Rhythmen und Verzierungen von Harfe und Flöte werden mit Minimalpattern und erweiterter Harmonik kombiniert. Das Ergebnis ist gleichzeitig individuell und traditionsbewusst, vertraut und doch anders.


4. Konzert 24. Juni, 19 Uhr

Sascha Stiehler_Klavier
Antonio Lucaciu_Saxophon, Gesang

Und plötzlich war es Nacht! Eine Nacht, in der nichts geplant ist und doch so viel passiert: Duo Stiehler/Lucaciu lassen akustische Nachtblumen blühen, sie unternehmen traumschwelgende Reisen ins abendliche Paris und zählen sommernachtslaue Augustmomente. In halbdunklen Kellerräumen werden Klangexperimente gesummt und gläsern funkelnde Gin-Tonic-Türme erbaut. Und schließlich nehmen sie auch Abschied, in der Dämmerung des Morgens. Ab in die Kiste!

Wortlos glücklich erzählt das Duo Geschichten. Sascha Stiehler und Antonio Lucaciu stehen für instrumentalen Pop mit Saxophon und Klavier, für die großen Melodien der kleinen, verrückten Dinge. Und noch viel bewusster als zuvor gilt: Deine Fantasie sind ihre Texte!


3. Konzert 18. Juni, 19 Uhr

Judith Beckedorf_Gesang, Mandoline, Banjo, Gitarre
Steve Voltz_Gesang, Gitarre
Filip Sommer_Gesang, Violine, Mandoline, Gitarre

Elegant glänzt ein einziges Mikrofon von der Mitte der Bühne. Zwei große Männer und eine kleine Frau treten mit ihren Instrumenten ins Licht und singen über einen Mann, der nach Jahren seine verschollene Liebe sucht. Finden wird er sie nicht, hatte sie in Wahrheit doch nie getroffen ... Nicht alle Songs der deutsch-amerikanischen Band Standard Crow Behavior sind so skurril. Es geht um Aufbruch, den Wunsch zu vergessen, das Altwerden, um Wellen, die alles und jeden mitreißen und die Frage nach dem richtigen Leben. Der Name der Band ist einer traditionsreichen amerikanischen Radioshow entliehen, dennoch fühlen sich die drei jungen Musiker nicht nur wohl mit rasantem old-timey Bluegrass.

Sie alle schreiben Songs und schaffen eine fließende Verbindung aus traditionellem Folk, modernem Pop, durchkomponierter Musik und Jazz. Ohne Unterbrechung und mit traumwandlerischer Sicherheit wird sich zwischen den Songs an Gitarre, Mandoline, Banjo, Geige und Violine abgewechselt. Ihr leidenschaftlicher dreistimmiger Satzgesang macht den Einsatz von Klangeffekten überflüssig und lässt den Zuhörer für einen Augenblick stillstehen und den Moment genießen.


2. Konzert 5. Juni, 20 Uhr

Vincent Oley_Gitarre, Gesang
Justus Weise_Bass
Mika Wagner_Schlagzeug

»Lizard Pool« aus Leipzig brachte Dark Indie Klänge in die Landesmusikakademie Sachsen. Wie das klingt? Stell dir einen Tag im Spätsommer vor. Die ersten Spuren des Verfalls sind in die Natur geschrieben. Du liegst unter einem Baum, beobachtest Wolken, denkst und träumst.

Bin ich? Und wenn ja, wer? Woher komme ich und wohin führt mich mein Weg? Das sind Fragen, die uns nachts wach halten können. Lizard Pool nimmt sie auf – eine nach der anderen – und nimmt uns mit auf eine Reise, die an Traurigkeit und Freude, Stärken und Zerbrechlichkeit, Abgründen und Höhen vorbeiführt.

Die drei Musiker verzaubern mit sinnlichen und gleichzeitig kraftvollen Klängen aus eindringlich schönen Gitarrenriffs, melodischen Basslinien und umrahmenden Drums. Einige sagen, Lizard Pool lassen das goldene Zeitalter des Post-Punk wieder aufleben, andere sagen, sie verbinden »Weltschmerz« mit Rebellion als eine moderne Form des Dark Indie. Das alles ist wahr und berührt gleichzeitig nur die Oberfläche ihres Soundtracks mit seiner Tiefe, Dunkelheit und seinen Gefühlen.


1. Konzert 29. Mai, 19 Uhr

Johanna Summer_Klavier

Im ersten Konzert der Reihe academysounds spielte für uns Johanna Summer aus Dresden. Sie begann mit dem klassischen Klavierunterricht im Alter von sieben Jahren und war mehrmalige Preisträgerin beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« und »Jugend jazzt«. Bis 2018 studierte sie bei Matthias Bätzel und Michael Fuchs Jazzklavier und konzertiert regelmäßig in verschiedenen Besetzungen – sowohl kammermusikalisch, als auch solistisch. Johanna ist u.a. Mitglied im Bundesjazzorchester (Bujazzo). Im Dezember 2017 erschien ihr Trio-Debütalbum »Juvenile«. Für die Stücke, die auf diesem Tonträger erschienen sind, erhielt sie im folgenden Jahr den Sonderpreis für Komposition des Biberacher Jazzpreises. Im gleichen Jahr wurde sie als erste Solokünstlerin überhaupt mit dem »Jungen Münchner Jazzpreis« ausgezeichnet. 2019 gewann sie den 2. Preis des »EASTplugged Junior Awards« und den Solistenpreis des Jungen Deutschen Jazzpreises. Im April 2020 erscheint ihr Solo-Debüt »Schumann Kaleidoskop« beim Label ACT, auf dem sie sich improvisatorisch mit der Musik Robert Schumanns auseinandersetzt. Neben Konzertreisen, die sie in verschiedene europäische Länder sowie nach Russland, Israel und in die USA führten, konnte sie in der Zusammenarbeit mit Musikern wie Jiggs Whigham, Rainer Tempel, Sebastian Studnitzky, Randy Brecker und Richard DeRosa wichtige Erfahrungen sammeln. Ihren musikalischen Projekte wurden in Beiträgen von Deutschlandfunk Kultur oder »Rozhlas Jazz« (Tschechien) gefeatured. Johanna legt in ihrer Musik besonderen Fokus auf die Zusammenkunft von klassischer Dramaturgie und Interpretation mit der Spontanität des Jazz.


»Testkonzert« 24. Mai

Arnfried Auge_Synthesizer
Johannes Wünsch_Synthesizer

Als Auftakt haben wir am 24. Mai um 18 Uhr ein Testkonzert mit dem Leipziger Elektroensemble »D.S.L.« gewagt, bevor im Juni die »richtigen« Konzerte losgehen.

Das Leipziger Duo der elektronischen, analogen Musikmaschinen macht sich auf um situativ frei improvisierte und damit einmalige Klangwelten zu schaffen. Arnfried Auge und Johannes Wünsch performen leidenschaftliche, »… computerfreie, nicht wiederholbare Antipopmusik …« auf diversen Instrumentalsynthesizern. Eine mit den Jahren umfangreich gewachsene Sammlung an Tonerzeugern ist die Basis für das Abtauchen in ungeahnte Audiokosmen. »D.S.L.« steht als veränderbares Akronym für situationsabhängige Namensgebung. Diesmal musizierte das Duo unter dem Namen »Desinfektions-Schutz-Lobby«.

Dieses Projekt wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.